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Musiklehrer mit tollem Show-Effekt

BAHNHOFSVORSTADT: Hofmanns feiern Zehnjähriges ihrer Schule - Engagement für ganze Breite der Kunst   VON KLAUS TIPPMANN
musiklehrer Ronny-Reinhard Hofmann agiert wie ein Teufelsgeiger in der Galerie am Domhof. Er springt zwischen den Reihen der Vernissage-Besucher hindurch, ergänzt sein turbulentes Violinspiel durch eine einzigartige Körpersprache. "Wie sich der Mann verwandelt", meint eine Zuschauerin, "wir kennen ihn nur als ruhigen Musiklehrer unserer Enkelin!"

Ronny (wie ihn Bekannte kurz nennen) und mit ihm die Hofmann-Familie sind für mancherlei Überraschungen gut. Die aktuellste: Irgendwann in diesen Wochen wollen sie das zehnjährige Bestehen ihrer Musikschule feiern. Wo? In ihrem kleinen Haus Reichenbacher Straße 94, das der berühmte Zwickauer Architekt Gotthilf Ludwig Möckel 1868 in Anlehnung an englische Landhäuser errichtete.
Die neuere Geschichte erzählt sich so: Ronny wurde 1952 in Zwickau geboren. Von den Eltern, die in Weimar als Musikdozenten wirkten, erblich mit reichlich Talent ausgestattet, besuchte er nach Konservatorium und Käthe-Kollwitz-Schule die Dresdner Musikhochschule. Fünf Jahre in der Weimarischen Staatskapelle - und ab 1979 Freiberufler in Zwickau. Der Absprung aus einem namhaften Orchester in eine ungewisse Selbstständigkeit wurde damals in Kollegenkreisen glattweg für eine Verrücktheit gehalten.
Irgendwann Anfang der 70er Jahre schleppte Ronny seine Violine zwecks Reparatur zum Geigenbaumeister Günther Harraß. Dort traf er Kornelia Eleonore (kurz "Konny"), die Tochter von Hellmuth Merkel, Chef des Erzgebirgsensembles Aue und einer der produktivsten Komponisten des Landes. Irgendwie schüttelten sich beide so intensiv die Hände, dass sie nicht mehr voneinander los kamen. Ronny wirkte als musikalischer Betreuer von Kabaretts und Chören, Kirchen forderten ihn fortwährend als Kantor an, vor allem aber gab er intensiv Privatunterricht.
Mit viel Kraftaufwand entstand die eigene Schule: 1981 kaufte das Ehepaar sein Möckelhaus und baute den Pferdestall zum Musikraum um. Zu den Fächern Klavier, Gitarre, Violine, Akkordeon kam nach der Wende Keyboard. Als der umtriebige Ronny just zur Währungsumstellung etliche davon kaufen wollte, begeisterte ihn der Händler, doch eine Musikschule zu gründen. "Und wir sind gut damit gefahren", bekennt Ronny heute. Der Start war nicht leicht, am Anfang standen viele Lehrgangswochen, mal in der Schweiz, mal in England. "Doch dann lief alles wunderbar an." Heute zählt die Schule weit über 100 Schüler - vom Vorschulkind über den weiterbildungsbeflissenen Musiklehrer bis hin zum betagten Rentner. Die Honorare sind erschwinglich, selbst Arbeitslose und deren Kinder gönnen sich die Ausbildung.
Der Name Hofmann steht für mehr als "nur" für eine Unterrichtsstätte. Ronny bildet mit den Söhnen Jonathan und Dominik das "Trio Saxonia". Als "musikalischer Begleiter für alle Anlässe" wird Klassik, Jazz und Unterhaltungsmusik bester Sorte gespielt. Vater und Söhne agieren auch als "Merkels kleine Hausmusik". Dabei widmen sie sich den über 500 Liedern, die Hellmuth Merkel hinterlassen hat. Seine Weisen haben sie mittlerweile auf über 50 CD platziert und bis in die USA verbreitet. Ehefrau und Mutter Konny mischt als Familien- und Musikschulmanager kräftig mit. Außerdem malt sie, fertigt Musikerskulpturen aus Metall und arbeitet an ihrem zweiten Kochbuch, wofür des Vaters Noten Inspiration geben.

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